US-Wahl: Die Vorwahlen

Obwohl die Vorwahlen dieses Jahr schon lange vorbei sind, hier eine Erklärung zu den genauen Verfahren.

Die Amerikaner wählen nicht nur im November „richtig“, es gibt auch schon lange vorher in jedem Bundesstaat Vorwahlen.
Es gibt nur zwei Parteien, die Demokraten und Republikaner, aber in jeder Partei streiten sich mehrere Kandidaten, wer für die jeweilige Partei antreten darf. Genau das wird bei den Vorwahlen festgelegt.

Bei den Demokraten war von vorneherein klar, dass Barack Obama als Präsidentschaftskandidat antritt, bei den Republikanern gewann Mitt Romney die Vorwahlen.

Das Wahlverfahren

Jeder Bundesstaat verfügt je nach Einwohnerzahl über mehr oder weniger Delegierte (Vertreter). Bevor man wählt, muss man sich entscheiden, ob man bei den Demokraten oder den Republikanern stimmen möchte, man kann nämlich nur bei einer Partei wählen. Dann kann man für einen Kandidaten stimmen. Nach der Wahl wird in jedem Bundesstaat ausgerechnet, wieviele Delegierte jeder Kandidat gewonnen hat. Bei den Republikaner bekommt der Kandidat mit den meisten Stimmen meistens alle Delegierten zugesprochen. Bei den Demokraten dagegen werden die Delegierten in der Regel aufgeteilt: Wenn zum Beispiel ein Kandidat 60 Prozent der Stimmen schafft, bekommt er ungefähr 60 Prozent der Delegierten. Das ist auch der Grund, warum der Wettlauf der Republikaner schneller entschieden ist als der der Demokraten. Die beiden Parteien können in einem Bundesstaat übrigens an unterschiedlichen Tagen wählen.

Am Ende versammeln sich alle Delegierten bei den Parteitagen, jeweils einer für die Demokraten und für die Republikaner. Dort müssen die Delegierten ihre Stimme für den Bewerber abgeben, für den sie gewählt worden sind. Das heißt, sie sind mit ihrer Stimme gebunden. Der Kandidat, der mehr als die Hälfte der Delegierten zusammen bekommt, hat gewonnen. Bei den Demokraten gibt es insgesamt 4.049 Delegierte, als braucht man für den Sieg 2.025. Die Republikanern haben insgesamt weniger Delegierte. Bei ihnen reichen 1.144, um zu gewinnen.

Aber Achtung: Bei den Demokraten gibt es noch etwa komisches, was die ganze Sache noch komplizierter macht. Von den 4049 Delegierten werden 796 nicht bei den Vorwahlen bestimmt. Das sind Demokraten, die ein bestimmtes Amt haben oder hatten, zum Beispiel alle früheren Präsidenten und Vizepräsidenten, alle Abgeordneten, Senatoren und Gouverneure. Sie sind also also schon früher bei irgendwelchen Wahlen ausgesucht worden und gehören zu den wichtigsten Leuten in der Partei. Sie werden Superdelegierte genannt, weil sie sich selbst aussuchen dürfen, für wen sie auf dem Parteitag stimmen.

Die Wahlarten

Primary: Eine Primary ist eine ganz normale Wahl wie bei uns zum Beispiel bei der Abstimmung über einen Klassensprecher. Dabei gibt jeder Wähler seinen Stimmzettel in einem Wahllokal ab.

Caucus: Ein Caucus ist eine Versammlung, bei der Anhänger der Kandidaten eine Rede halten, um die anderen zu begeistern. Dann stellt sich jeder in eine Ecke und sammelt die Wähler, die für seinen Kandidaten sind, um sich. Zum Schluß wird gezählt, wer die meisten Stimmen hat. Diese werden dann in Delegierte umgerechnet. Jeder Bundesstaat kann selbst bestimmen, welche Wahlart er durchführen möchte – und welche Regeln genau gelten. Darum unterscheidet sich fast jede Wahl von der anderen und es gibt ein großes Durcheinander.

Die Parteien

Wie schon erzählt gibt es in Amerika nur zwei große Parteien. Zwar dürfen auch Unabhängige mitmachen, aber die haben keine Chance. Die beiden Parteien kann man zum Beispiel mit der christlichen Kirche vergleichen. Die Republikaner wollen lieber am Alten und Bewährten festhalten, also gleichen sie ein bischen den Katholiken. Die Demokraten sind eher auf Neues eingestellt, genauso wie die Protestanten. Hier sind einige wichtige Pläne, wofür die beiden Parteien stehen.

Die Republikaner

  • wollen Steuern senken
  • wollen den Krieg im Irak zu Ende führen
  • wollen mehr Sicherheit
  • sind gegen Abtreibung
  • wollen privaten Waffenbesitz
  • sind gegen illegale Einwanderer
  • wollen freien Handel mit anderen Ländern

Die Demokraten

  • wollen Krankenversicherung für alle
  • sind gegen den Krieg im Irak
  • wollen die Kontrollen von Waffenbesitz
  • wollen die Steuern für Reiche anheben und das Geld für Bildung und für Arme ausgeben
  • wollen den Handel mit anderen Ländern beschränken
  • wollen die Einwanderer integrieren
  • wollen die Ursachen des Terrorismus bekämpfen
  • wollen, dass Amerika sich mit islamischen Ländern versöhnt
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